Rotterdamer Philharmoniker mit Gergiev im Wr. Konzerthaus und beim Brucknerfestival

Am 3. Oktober gastierten die Rotterdamer Philharmoniker unter der Leitung ihres ehemaligen Chefdirigenten Maestro Valery Gergiev nach längerer Abwesenheit wieder im Wiener Konzerthaus. Claude Debussys Stück für chromatische Harfe Danse sacrée et danse profane wurde dem Publikum vom 1. Harfenisten des London Symphony Orchesters Bryn Lewis auf wunderbar poetische Weise näher gebracht; auch eine der weniger bekannten Ballettmusiken Igor Stravinskys, der 1948 von George Balanchine choreografierte Orpheus rief Begeisterung hervor. In der zweiten Hälfte entfesselte das Orchester eindrucksvoll die archaischen Geister des bei seiner Pariser Uraufführung skandalträchtigen Le sacre du printemps. Die eindringliche und dynamisch-kraftvolle Wiedergabe von Stravinskys Klassiker wurde vom Publikum im nahezu ausverkauften Großen Saal frenetisch akklamiert.

Am nächsten Tag waren das Orchester der Rotterdamer Philharmoniker unter Maestro Gergiev nach langen Jahren der Abwesenheit im Linzer Brucknerhaus zu Gast. Neben Debussys Danse sacrée et danse profane wurde hier, passend zum Namensgeber der Konzerthalle als auch des Brucknerfestivals, dessen heurigen Schlusspunkt das Konzert bildete, Anton Bruckners Dritte Symphonie dargeboten. Markant fluteten die Hauptthemen aus der Partitur in den Saal, melodiös-kantabel wurden die Seitenthemen gestaltet. Holz- und Blechbläser erwiesen sich bei der für Bruckner typischen Exponiertheit als äußerst souverän und nahmen dafür beim Schlussapplaus neben ihrem Dirigenten auch den größten Jubel entgegen. Die große Erwartungshaltung an eines der Glanzlichter des Brucknerfestivals wurde bravourös erfüllt.